Ein wenig Geschichte von unserem Landgasthof und
dem Mariaberg
Auf vielen Bildern, die in unserem Gasthof hängen, könnt ihr euch ein
Bild davon machen, wie es damals am Mariaberg ausgesehen hat.
Leider ist es nicht so einfach an Informationen zur Geschichte von
unserem schönen Landgasthof zu kommen. Zeitzeugen sind
mittlerweile rar geworden. Aber wir halten immer die Ohren offen und
freuen uns über jede Art von Informationen über unser historisches
Haus.
Zuerst ein wenig über unseren Gasthof
Den genauen Zeitpunkt, wann unser Gasthof entstanden ist, wissen
wir leider nicht. Die älteste Postkarte die wir finden konnten stammt
aus dem Jahr 1897. Wir sind uns aber sicher, dass die Geschichte
unseres Hauses weiter zurückreicht. Damals war der Ort Mariaberg
noch eigenständig und unser Gasthof ein Hotel. Zumindest wenn man
damals von Hotel sprechen konnte. Unsere Gäste mussten zu Fuß
heraufkommen. Von Kempten aus hat man von einer Stunde
Fußmarsch gesprochen, aber zum Verschnaufen gab es bereits
damals Ruhebänke auf der Strecke. Wer es sich leisten konnte, wurde
mit der Kutsche abgeholt. Die damaligen Übernachtungspreise lagen
zwischen 4,50 und 6,00 Mark. Inbegriffen waren sogar 3 Mahlzeiten.
Wer es ein bissl einfacher mochte kam mit 3,50 Mark davon.
Genaueres könnt ihr an der historischen Tafel in unserem
Eingangsbereich nachlesen. Klingt alles sehr günstig, aber für die
damaligen Zeiten sicher ein stolzer Preis.
Damals sah alles ein wenig anders aus, auch wenn sich das
Hauptgebäude seit seiner Entstehung kaum verändert hat. Links
neben unserem Gebäude befand sich ein großer Anbau in dem sich
die Gästezimmer befunden haben. Der Anbau ging bis über die jetzige
Mariaberger Straße hinaus. Denn die Straße hatte damals noch einen
anderen Verlauf. Sie ging nämlich ursprünglich direkt an unserem
Hauseingang vorbei. Und der Biergarten befand sich nicht direkt vor
unserem Haus, sondern auf der Wiese unterhalb der Treppe die zum
Kreuzweg führt. Wäre es jetzt noch so, müsste unser Service erstmal
die Straße überqueren um die Gäste zu bedienen.
Eine Zeit lang hatte unser Haus auch eine Kegelbahn. Aber nicht wie
es die meisten kennen, im Keller mit gemütlichen Biertischen. Nein,
draußen, dort wo sich der hintere Wandererparkplatz befindet, befand
sich die Kegelbahn. Dies haben wir von Erzählungen eines Gastes, der
dort als Kind die Kegel noch per Hand aufgestellt hat, erfahren.
Ansonsten hat sich im Inneren unseres Landgashofes nicht viel
verändert. Natürlich wurde mal modernisiert. Aber es wurde immer
Wert darauf gelegt, dass gemütliche und urige Allgäuer Ambiente zu
erhalten. Wir denken, dass dies gut gelungen ist.
Und nun noch ein wenig Allgemeines über den Mariaberg
Der ehemalige Luftkurort Mariaberg liegt auf einer Höhe von ca. 840-
880 m ü. NN. Auf alten Postkarten findet man immer wieder
Höhenangaben von 915 m. Vermutlich ist damit der Höchste Punkt
des Mariaberges gemeint. Dieser liegt einige hundert Meter südlich
von der Mulzer Föhre, oberhalb von unserem Gasthof. Bis 1935 war
Mariaberg eigenständig, wurde dann aber von der Stadt Kempten
eingemeindet. Lt. Wikipediaeintrag hatte Mariaberg 1987 45
Einwohner. Heute dürften es nicht viel mehr sein. In Mariaberg gab es
eine Schule. Das alte Schulgebäude steht direkt an der Ecke
Mariaberger Straße/Ermengerster Straße und wird heute als
Wohnhaus genutzt. Direkt neben der Schule befand sich ein
Krämerladen. Später wurde dieser zum Gasthof ausgebaut, damals
bekannt als Panorama. Bis es um die Jahrtausendwende zum
Wohnhaus umgebaut wurde. Die Kapelle Mariä Heimsuchung, die sich
direkt neben unserem Gasthof befindet wurde 1763 errichtet. Zuvor
befand sich an gleicher Stelle ebenfalls eine Kapelle. Die kleine Kapelle
steht heute unter der Leitung des St. Lorenz Stift Kempten. Hier wird
Sonntags alle zwei Wochen eine Messe abgehalten. Es besteht auch
die Möglichkeit, die Kapelle für besondere Feierlichkeiten wie
Hochzeiten oder Taufen zu reservieren. Neben der Kapelle befindet
sich das Kriegerdenkmal, das zu Ehren der gefallenen Soldaten beider
Weltkriege errichtet wurde.
Von unserem Biergarten aus führt ein kleiner Weg auf den Mariaberg,
auf dem das Naturdenkmal, die Mulzer Föhre, steht. Die Föhre wurde
nach dem Jagdflieger Max Ritter von Mulzer benannt und soll an sein
Schicksal erinnern. Die Mulzer Föhre war ursprünglich die Mulzer
Tanne. Die Tanne war umrundet von zwei weiteren Tannen und einer
kleinen Föhre. Als die betagte Tanne nach dem zweiten Weltkrieg
jedoch umstürzte wurde aus der Mulzer Tanne, die Mulzer Föhre. Die
an der Föhre befindliche Tafel, ursprünglich von 1917, wurde 1986
erneuert und wird vom Kemptener Heimatverein gepflegt.
Im Jahre 1965 wurde vom Pulvermühlenweg, in der Nähe wo heute
der Kreuzweg beginnt, bis hoch zum Mariaberg ein Lift gebaut. Die
Anlage wurde bereits ein Jahr später fertig gestellt. Die Bergstation
befand sich auf der Wiese vor unserem Gasthof, kurz vor dem Hof
Gartmann. Die Liftanlage war 700 m lang und bei der Eröffnung 1966
durften alle anwesenden die Anlage für eine Stunde kostenlos
benutzen. Aufgrund der immer milder werdenden Winter, kam es
immer wieder zu Problemen die Anlage profitabel zu betreiben.
Letztendlich wurde sie 1993 abgebaut.
Sogar eine Skisprungschanze hatte der Mariaberg einmal zu bieten.
Die Alfred-Horn Schanze wurde 1970 errichtet und im Jahre 2000
wieder abgebaut. Ende der 80er Jahre wurde der Betrieb jedoch
bereits eingestellt. Im Eröffnungsjahr sprang Willi Schuster aus dem
Kleinwalsertal den Schanzenrekord von 44,5 m, der bis zum Abbau
der Schanze hielt. Die Schanze befand sich direkt neben der Mulzer
Föhre.
Soviel erstmal zur Geschichte von unserem Landgasthof und dem
Mariaberg. Sobald wir mehr über die Geschichte unseres Hauses und
dem Mariaberg erfahren werden wir dies hier ergänzen.
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„In die Vergangenheit schau‘n, heißt für die Zukunft bau‘n“
Wolfgang Madjera